Europäischer Freiwilligendienst in den Niederlanden – eine gute Erfahrung
Ein Teilnehmer berichtet nach seiner Rückkehr:
Ein Freiwilligendienst in den Niederlanden mag sich auf Anhieb nicht sonderlich spannend anhören und ist sicherlich auch nicht das erste Land, das man im Kopf hat um ihn zu absolvieren. So dachte ich anfangs auch, doch nach 2½ Monaten bin ich nun ganz anderer Meinung.
Nach meiner etwas über 12 Stunden langen Fahrt von Stuttgart bin ich am Abend in Groningen angekommen und wurde an der Busstation auch direkt abgeholt und zu meiner Unterkunft gebracht. Die Unterkunft teilte ich mir mit einer weiteren Freiwilligen, die auch aus Deutschland kommt. Unsere Wohnung lag im Zentrum der Stadt, was sehr angenehm war, da man alles gemütlich zu Fuß erreichen konnte.
Groningen war zwar der Ort meiner Unterkunft, allerdings musste ich für meine arbeitsbedingten Tätigkeiten in das nahegelegene Dorf Baflo. Dort befindet sich das Jongerenwerk Barkema & De Haan. Eine Einrichtung die sich in der Jugendarbeit/Jugendhilfe spezialisiert. Hier verbrachte ich einen Großteil meiner Arbeitszeit, um Projekte zu organisieren und zu planen. Ein Projekt war beispielsweise die Organisation eines Wohnwagens, der repariert, aufbereitet und angemalt werden sollte für die Partnerorganisation des Jongerenwerk. Leider konnte ich das Projekt nicht zu Ende bringen aufgrund meines kurzen Aufenthalts und einiger unvorhergesehener Komplikationen.
Eine andere Tätigkeit, die mir sehr viel Spaß gemacht hat, war das Mithelfen auf einer Farm in Baflo, auf die Kinder verschieden Alters gehen konnten, um beispielsweise schwierigen Familienverhältnissen für eine Weile zu entkommen. Die Besitzerin war zufälligerweise aus derselben Region in Stuttgart wie ich und ist in die Niederlande gezogen. Es war schön zu sehen wie die Kinder dort aus sich herausgekommen sind und wie sehr es ihnen dort gefallen hat.
In meiner Freizeit bin ich öfters spazieren gewesen und habe die Stadt erkundet oder kleinere Ausflüge unternommen. Es gab nie einen festen Plan und alles war sehr spontan. Sei es nun, ob man in eine Bar geht und bei einem Popquiz mitmacht oder ein Museum besucht.
Der Aufenthalt in den Niederlanden war eine Erfahrung, die ich nicht bereue. Ich fragte mich anfangs, ob es die richtige Entscheidung war ins Ausland zu gehen und hatte Zweifel, diese haben sich aber schnell gelegt und es hat mir viel geholfen für meine eigene Entwicklung. Ich würde jedem einen Freiwilligendienst im Ausland empfehlen sei es nun zur Überbrückung zum Studium oder weil man einfach etwas anderes wagen möchte.