Für die Angehörigen stellt sich das Anfangsstadium als Unkonzentriertheit und Vergesslichkeit dar, die aber über kurz oder lang krankhafte Züge erkennen lässt. Früher gab es diese Krankheit auch schon, da sprach man aber mangels besseren Wissens wenig respektvoll vom Zustand der Betroffenen. Da die Menschen aber immer älter werden und da diese Krankheit eher ältere Menschen befällt, wird der Pflegebedarf auch immer größer. Oft genug wollen die Angehörigen auch die Desorientierung des einst sich völlig anders verhaltenden Menschen nicht wahrhaben. "Das kann doch nicht sein, dass meine Mutter, dass mein Vater dement ist." Aber irgendwann lässt es sich nicht mehr "übersehen", dass es wahr ist, dass ein deutlich eigenbestimmtes Leben vielleicht nur noch kurze Zeit bruchstückhaft möglich ist. Was nun? Die häusliche Pflege durch Angehörige ist sicher sehr nobel und ehrenwert, aber sie stellt auch Anforderungen, über die sich mancher anfangs nicht klar ist. Aus Anforderung wird schnell Überforderung, denn es ist viel Energie, Kraft und Geduld aufzubringen. Mitunter so lange und so viel, dass eigene Bedürfnisse unterdrückt und zurückgestellt werden. Das kann soweit gehen, dass aus dem pflegenden Angehörigen selbst eine kranke Person wird.
Aber das kann eigentlich weder im Sinne der dementen, noch der pflegenden Person sein. Hier bietet der Angehörigentreff die Möglichkeit sich mit Menschen zu treffen, die alle "im gleichen Boot" sitzen. Das Gespräch, der Gedanken- und Erfahrungsaustausch mit anderen kann zu einer wesentlichen Entlastung beitragen. Die Arbeit daheim wird deswegen nicht weniger, aber sie kann unter einem anderen Licht und durch eine andere Brille gesehen werden. Der Angehörigentreff, so im Flyertext, bietet: "Raum für regelmäßige Aussprachen, auch zu Tabu-Themen; gegenseitige Anerkennung und Wertschätzung; Sicherheit und Orientierung durch Austausch; neue Ansätze zum Umgang mit Problemen; Möglichkeit die eigene Situation mit Abstand zu betrachten und ebenfalls wichtig: Platz für eigene Wünsche und Bedürfnisse."
Im Rahmen des Projektes "Lokale Allianz für Menschen mit Demenz" bietet der Caritasverband mit Partnern im Netzwerk. regelmäßige Treffen für pflegende Angehörige an. Diese Treffen werden fachkundig geleitet durch: Doris Sohmer (Vallidation-Anwenderin, Begleitung bei Demenz)), Ina Simone Petri (Kunstgeragogin/Entspannungspädagogin) und Manuela Topp (Demenzforum beim Caritasverband).
Der Angehörigentreff, in der Regel jeden ersten Montag im Monat und für alle Personen geeignet, die in der Pflege Angehöriger tätig sind, ist eine offene Gruppe, die kurzfristig besucht werden kann und in die sich jeder einbringen kann und darf. Eine Verpflichtung zum Besuch weiterer Treffen besteht durch die Anmeldung nicht. Da der Treff, selbstredend im vertraulichen Rahmen, an verschiedenen Orten im Großraum Hechingen stattfinden kann, ist die telefonische Anmeldung notwendig. Geplant sind verschiedene Themen, zu denen auch Fachleute Stellung beziehen.
Im nächsten Treff am 19. Juli 2021geht es um die Wirkungsweise von Klangschalenmassage und sie wird von Beatrice Gaiselmann vorgestellt. Diese Massageart sorgt für tiefe Entspannung, baut Stress ab, löst Verspannungen und Blockaden und erzeugt ein Wohlgefühl. Darüber hinaus stärkt diese Art der Massage die Selbstheilungskräfte des Körpers, stimuliert Kreativität und Schaffenskraft, verbessert die Konzentration und stellt die innere Harmonie wieder her. Diese Massagetechnik kann jedwede Person auch für sich selbst anwenden.
Der Augusttermin des Treffens am 02.08.2021 wird von der Kunstgeragogin und Entspannungspädagogin Ina Simone Petri gestaltet und steht unter dem Motto "Kreative Auszeit - Impulse zur eigenen Kreativität und zur Selbsterfahrung."
Anmeldungen, bei denen auch Ort und Uhrzeit genannt werden bei Doris Sohmer: Tel 0176-4330240, E-Mail: dorissohmer@gmx.de