Die Krankheit, als Demenz bezeichnet, trifft in aller Regel ältere Menschen und zeichnet sich aus durch fortschreitende Denkschwierigkeiten, durch Orientierungs- und Gedächtnisstörungen. Einher gehen Probleme mit der Bewältigung des Alltages, mit kaum erklärlichen Stimmungsveränderungen und Veränderungen im Sozialverhalten.
Der aus dem Lateinischen stammende Begriff Demenz bedeutet eigentlich "weg vom Geist" oder "ohne Geist". Diese Definition wollten die Mitglieder der Auftaktveranstaltung aber nicht übernehmen, schien sie ihnen doch nicht treffend. Man war der Auffassung, dass die Kranken nicht "geistlos" sind, sondern sie befänden sich auf einer anderen geistigen Ebene, in einer anderen Welt. Einer Welt, die dem Anschein nach immer kleiner wird und für Außenstehende kaum zugänglich ist.
Für die Angehörigen von an Demenz erkrankten Personen ist das Erkennen der Krankheit, die im Anfangsstadium als beginnende Vergesslichkeit des älter werden Menschen gedeutet wird, nicht einfach. Und oft genug spielt, wenn das Erkennen einsetzen könnte, ein Nicht-Wahrhaben-Wollen eine Rolle. Demenz ist bei einer Reihe von Menschen mit einer Form von Tabu belastet. Man spricht nicht unbedingt gern darüber. Obwohl sich das, wie bei anderen Tabuthemen auch, mittlerweile etwas geändert hat. Für die Angehörigen erfordert der Umgang mit desorientierten Menschen sehr viel Verständnis, Geduld, Aufmerksamkeit und ein Loslassen von eigenen Vorstellungen. Viele Angehörige fühlen sich unverstanden und alleingelassen, reagieren mit Zorn, Wut, Enttäuschung und Ablehnung und verkennen, dass der desorientierte Mensch krank ist, von einer Krankheit heimgesucht, die er sich nicht geholt, sondern die er bekommen hat.
Zu der Angehörigengruppe, die am 17. Mai 2021 - so es Corona zulässt - erstmals zusammentreffen soll, gehören als Leitungsteam: Doris Sohmer (Begleitung, Unterstützung), Manfred Stützle (Angehöriger), und die Initiatorin der Anlaufstelle für die Angehörigen desorientierter Menschen, Manuela Topp vom Demenzforum der Caritas, die, so die Caritasmitarbeiterin "voll hinter dem wertvollen Angebot steht." Ina Simone Petri (freischaffende Künstlerin) und Armin Rötzel (Pflegeberatung der Stadt Hechingen) haben sich bereit erklärt bei Bedarf gerne mitzuwirken. Mitwirken und aktiv einbringen können sich auch Angehörige.
Das Begleitungsteam macht es sich zur Aufgabe den Angehörigen zuzuhören, ihnen Ängste und Unsicherheiten zu nehmen, Wege aufzuzeigen angegriffene Familienstrukturen wieder ins Lot zu bringen, Hilfe anzubieten und dem Meinungs- und Gedankenaustausch in vertraulicher und vertrauensvoller Runde Raum und Zeit zu geben.
Unverbindliche Informationen gibt es bei: Manuela Topp, Demenzberatung des Caritasverbandes,07471 - 933227, und bei Doris Sohmer, Tel: 0176-43302408.
Stattfinden soll die erste Veranstaltung am 17.5. 2021 um 17 Uhr in Jungingen, Bruckstraße 48.