Hechingen/Albstadt. Und diese werden dringend gebraucht, denn der Ansturm auf die Beratungsstelle in den Caritas-Häusern war kaum mehr zu bewältigen. Ein JMD befindet sich nun im Hechinger Caritas Haus, der andere im Caritas-Zentrum in Albstadt. "Diese Beratungsstellen sollen helfen, junge Migranten in Sachen Arbeit und Migration zu beraten", erklärt Elmar Schubert, Geschäftsführer des Caritasverbandes für das Dekanat Zollern. "Sie sollen aber auch eine Anlaufstelle für Sorgen sein. Orte, an denen die Jugendlichen jemanden haben, mit dem sie sprechen können", fügt Lena Böhme, Referentin für Migration der Erzdiözese Freiburg hinzu. So soll auch jungen Erwachsenen, die aufgrund von Sprachbarrieren Probleme beispielsweise beim Ausfüllen von Bafög-Anträgen oder beim Verstehen von Briefen haben, geholfen werden. Auch beim Schreiben von Bewerbungen und Lebensläufen erhalten die Jugendlichen hier Hilfe.
"Es ist gut, dass Caritas reagiert und nicht sortiert. Das Angebot muss die Menschen dort abholen wo sie sind", betont Dekan Anton Bock. Denn nur wenn das Angebot der Beratung für alle zugänglich und vor Ort ist, könne sich seiner Meinung nach etwas ändern.
"Wir haben einen Fachkräftemangel in Deutschland und gleichzeitig ganz viele junge Menschen aus dem Ausland, die Arbeit suchen. Wenn sie richtig beraten werden, kann das eventuell auch ein Weg sein, dem Fachkräftemangel entgegen zu treten", äußert Schubert.
Für die Beratung in Hechingen ist seit November Sonja Störzer zuständig. Sie ist noch ein relativ neues Gesicht bei der Caritas und fing im August vergangenen Jahres als Job-Mentorin im Hechinger Caritas Haus an. Zu dieser 50-Prozent-Stelle kam im November mit der Jugend-Beratung eine zweite 50-Prozent-Stelle hinzu. Ihr Ziel bei der Arbeit mit jungen Migranten: "Ich möchte den Jugendlichen nicht alles abnehmen, sondern sie zu mehr Selbstständigkeit bringen, sie fördern."
Meggi Wimmer bezog im Januar ihren Platz im Albstadter Caritas-Haus. Zuvor war sie im Obdachlosenheim der Balinger Caritas tätig. Besonders wichtig ist ihr, den jungen Migranten Chancengleichheit zu bieten, indem sie einen Überblick über das gesellschaftliche wie auch über das Bildungsangebot gibt.
Angenommen werden die Beratungsstellen scheinbar gut. "Natürlich variiert es stark, aber meistens habe ich täglich schon zwischen vier und fünf Beratungstermine", schätzt Störzer. Unter den Migranten befänden sich viele Jugendliche aus Syrien, Eritrea und auch Griechenland.
Finanziert werden die zwei 50-Prozent-Stellen vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ), aber auch die Kirche unterstützt mit Eigenmitteln, wo sie kann - trotz Deckungslücke. "Ein privatorientiertes Unternehmen würde das nicht machen", unterstreicht Manuela Mayer, Regionalleiterin der Caritas Schwarzwald-Alb-Donau, die gelebte Nächstenliebe. Denn diese stehe bei Caritas und bei der Kirche im Vordergrund.